Performerin Anna Barth über Butoh:
“Butoh widersetzt sich jeglicher festen Definition.
Es ist eher eine Körper-Geist-Seele Praxis als eine Technik. Eine Art und Weise die Welt zu sehen, das Leben selbst…
Das Wort Butoh bedeutet ‘Erde stampfen / treten’.
Butoh als eine zeitgenössische avantgardistische Tanzkunst, wurde von Tatsumi Hijikata und Kazuo Ohno Ende der 50er Jahre in Japan begründet und als ‘Rebellion des Körpers’ verstanden. Er kombiniert Tanz, Theater, Improvisation und Einflüsse des Deutschen Ausdruckstanzes ( Neuer Tanz um Mary Wigman, Dresden ) und entfaltet dabei eine eigenwillige Performance Kunst, die sowohl kontrovers als auch universal in ihrem Ausdruck ist.
Es ist ein Versuch den Tanz wiederzufinden, der schon existiert und beginnt aus dem InnenSein.
Die Verdichtung auf das Wesentliche in der Bewegung / Nicht_Bewegung bringt den Körper in den Zustand erhöhter Wahrnehmung, einem Gewahr_Sein für das, was innerhalb und außerhalb von ihm vorgeht. In einem Prozess körperlicher und mentaler Verlagerungen / Verschiebungen wird die Fähigkeit der Transformation erprobt.
Die Performer nutzen nicht nur menschliche Charaktere als Quelle, ebenso wohl kann es ein Stein, eine Blume, ein Tier sein, in dem der Tänzer eine vielfältige Variationsbreite von Texturen aus der natürlichen Welt vorfindet und als körperliches und seelisches Material im Körper aufscheinen läßt.
Der Butoh-Tanz mit seinen faszinierenden Bildern inspiriert bis heute die vielfältigsten Kunstbereiche wie Tanz, Theater, Musik, Bildende Kunst, Film und Literatur.”